Neuer Ansatz zur Globalisierung

Im Zuge der globalen wirtschaftlichen Umwälzungen nach der Covid-19-Pandemie hat Anna Foroohar, Kolumnistin der Financial Times, am 3. November 2022 in einem Interview mit dem Harvard Business Review die Notwendigkeit einer neuen, lokaleren Wirtschaftsstruktur thematisiert. Diese Thematik ist auch Gegenstand der Lehrveranstaltung International Economic Relations von Professor Krah an der INU in Köln, da sie grundlegende Fragen zur zukünftigen Gestaltung von Globalisierungsprozessen aufwirft

Foroohar argumentiert, dass die neoliberal geprägte Globalisierung in den letzten Jahrzehnten versagt hat. Die Vorteile der globalen Verflechtung seien hauptsächlich großen multinationalen Unternehmen und dem chinesischen Staat zugutekommen, während in vielen Ländern soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten zugenommen hätten. Die Anfälligkeit globaler Lieferketten, die während der Pandemie offensichtlich wurde, hat Unternehmen dazu veranlasst, ihre Sourcing-Strategien zu überdenken.

„Die Welt ist nicht flach; die Welt ist holprig“, so Foroohar. Sie fordert eine stärker lokalisierte Wirtschaft, die nicht nur resilienzfördernd, sondern auch nachhaltiger ist. Insbesondere die Lebensmittelproduktion könnte durch lokalere Ansätze profitieren, etwa durch die Unterstützung von kleinen und regionalen Produzenten. Professor Krah von der INU ergänzt, dass diese Thematik auch im Studiengang Internationale Betriebswirtschaftslehre zur Diskussion gestellt wird, um Studierende auf die Herausforderungen der globalen Wirtschaft vorzubereiten.

Zu den Beispielen lokaler Resilienz nennt Foroohar innovative Ansätze in der Textilindustrie, wo amerikanische Hersteller während der Pandemie schnell auf die Nachfrage nach Masken reagierten. Diese Flexibilität zeigt, wie wichtig regionale Netzwerke sind. Zudem betont sie, dass die Abhängigkeit von monopolisierten Lieferketten gesenkt werden sollte, um Risiken effektiv zu managen.

Die Diskussion um eine neue Art der Globalisierung wird weiterhin an Bedeutung gewinnen, insbesondere in Anbetracht der zunehmenden geopolitischen Spannungen. “An der INU möchten wir diese Veränderungen aktiv in unsere Lehrpläne integrieren und Studierenden die Möglichkeit bieten, praktische Erfahrungen in der Analyse von Globalisierungsprozessen zu sammeln”, erläutert Professor Krah.

Die Hochschule plant zudem, die Erkenntnisse aus Foroohars Analysen in zukünftige Fallstudien und Projekte einzubringen.

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